28 März 2011

SSDs sind der Hammer

SSD steht für Solid State Disk, quasi einem großen USB-Stick, der anstelle einer aus rotierenden und mechanischen Bauteilen bestehenden Festplatte  immer weitere Verbreitung findet. Apple verbaut mittlerweile im Air standardmäßig SSDs und bietet bei allen anderen Geräten diese als Option an. SSDs sind verdammt schnell und zeigen einem deutlich, dass der Flaschenhals bei Computern in den letzten Jahren eher die Festplatte war, als dass es am vermeintlich lahmen Gigahertz-Prozessor gelegen hat. Das „einzige“ Problem mit den SSDs ist leider, dass sie einfach (noch) verdammt teuer sind. Beispielsweise kostet eine 512GB SSD in der 2.5“ Variante knapp 1.000 €.

Wenn man eines der neuen Airs einmal in der Hand halten und sogar damit herumspielen durfte, ist man einfach von dieser ungewohnten Schnelligkeit begeistert! Das Starten diverser Programme (Systemeinstellungen, Adressbuch, Safari etc – alles kleine Programme, ich weiß) geht verdammt schnell. Auch PS war weniger als der Hälfte der Zeit offen.  War ich von meinem MBP (early 2008) noch gewohnt, dem Blinken oder Hüpfen des Icons im Dock doch diverse Sekunden lang zuschauen zu dürfen, war das Icon beim neuen Air noch nicht ganz in die Höhe gesprungen, als schon das Programm offen war. So etwas wollte ich auch.

Vor einigen Wochen gab es ja neue MBPs, bei denen ich dann auch endlich zugeschlagen habe. Es wurde ein schönes neues 15" MBP mit Thunderbolt-Anschluss, für den es natürlich noch keine Peripherie gibt. Die größte Auflösung habe ich gewählt, aber die von Apple verbaute Festplatte (512GB) nicht gegen eine SSD getauscht. Das SSD-Pendant hätte noch einen Tausender mehr gekostet...

Zum Glück habe ich einige Tage vor der Neuvorstellung im MobileMacs-Podcast von Denis den Tipp gehört, wie man sein MBP so modifizieren kann, um auch in den Genuss einer SSD zu kommen: Eine 80GB Intel SSD bei Amazon und von hardwrk das Adapterkit kaufen. Okay, sind noch einmal 250€ mehr, aber diese Investition haben sich RICHTIG gelohnt. Die 75€ für das Kit mögen einem vielleicht ein wenig hoch vorkommen, sind aber meiner Meinung nach okay. Einen selbst gebastelten Adapter hätte ich da nicht eingebaut...

Wie funktioniert das ganze? Man schraubt die verbaute HD sowie das DVD-Laufwerk aus, steckt die HD in einen Adapter und schraubt diesen im Laufwerksschacht fest. Für das nun externe Laufwerk gibt es ein Gehäuse, so dass man nun nicht ganz auf CDs/DVDs verzichten muss. An die Stelle der HD kommt nun die neue SSD, auf der die Programme und das System abgelegt werden. Der oder die User-Ordner verbleiben auf der langsamen HD. Auch wenn der Flaschenhals ein wenig nach hinten verlagert wurde (die zu bearbeitenden Daten müssen immer noch von der vergleichsweise langsamen HD gelesen werden), kann ich nun ein richtig flottes System mein eigen nennen. Und das rennt richtig! (Dass die Daten langsamer eingelesen werden, bemerke ich eigentlich gar nicht, da letztendlich ich als User der eigentliche Flaschenhals bin. Aber damit kann ich leben.)

Mittlerweile arbeite ich damit schon knapp zwei Wochen und kann dieses Setup jedem empfehlen, der auf sein internes CD-Laufwerk verzichten kann! Nur zum Vergleich:

MBP 2008 vom Neustart bis zum einsatzbereiten System – ca. 1:30 Minuten

MBP 2011 vom Neustart bis zum einsatzbereiten System – ca. 30 Sekunden

Okay, der Vergleich ist natürlich gemein, da mein altes MBP schon ein wenig betagter ist, aber dennoch ist der Unterschied einfach beträchtlich. Die Programme flutschen wie nichts und das Starten diverser Programme ist eine wahre Freude!

Was ich in diesem Zusammenhang auch dazu gelernt habe ist, dass wenn man einen Rechtsklick auf den Benutzernamen im Systemeinstellungsfeld „Benutzer“ macht, man zu weiteren Einstellungen gelangt, die einem das SSD-HD-Setup erst ermöglichen. (Wichtiger Hinweis: Wenn man dieses Spielchen vor hat, dann muss man mit dem Migrationsassitenten nur den User auf die SSD übertragen, aber nicht die Inhalte der eigenen Ordner. Aber eine genaue und gute Erklärung zu diesem ganzen Prozedere liegt dem hardwrk-Kit bei.)

In der Zwischenzeit kam dann auch noch 10.6.7 heraus, welches das TRIM-Feature für Apples eigene Platten anbietet. TRIM ist dafür da, die SSD gleichmäßig auszulasten, was zu einer besseren Leistung und Lebensdauer führen soll. Aber leider – wie schon geschrieben – nur für Apples eigene Platten. Doch dann habe ich eine Anleitung gefunden, wie man diese auch für alle anderen frei schalten kann, doch ist mir diese noch ein wenig zu heikel. Oh, jetzt sehe ich gerade, dass aus der komplizierten Anleitung (man musste mit einem Hexeditor in den Eingeweiden herumspielen – so wie in den guten alten ResEdit-Zeiten) ein kleines Progrämmchen geworden ist, welches das alles für einen übernimmt. Aber da das alles noch ein wenig zu frisch ist, warte ich lieber noch ein wenig, bevor ich mir noch mein tolles System eventuell zerschieße. In Lion, 10.7, soll wohl TRIM für alle Platten eingebaut worden sein. Ich bin gespannt.

Keine Kommentare:

Blog-Archiv